RICHARD TISSERAND

 

 

 

 

 

REISESYNDROM by

 

Richard Tisserand, beeindruckt von den immer wiederkehrenden Werbetafeln entlang der Strassen, stellte er in Singen monochrome Farbbretter in die freie Natur. Für die Vorbeireisenden mit dem Zug oder Auto signalisierten sie einzelne Farbe und mit dem vorhandenen Graphoskop aus der Ferne betrachtet entstand der Eindruck einer grossen Landschaftsmalerei.

 

 

 

 

Austellung Umspannwerk Singen

Farbtafeln am Fusse des Hohentwiel

 

 

Für Solothurn ist eine grosse Tafel im Format einer Werbefläche innerhalb des Palais Besenval vorgesehen. Auf einer von ihm gemalten Landschaft aus der Umgebung von Solothurn wird der Name der Stadt und der Name des Künstlers gemalt. Das Original wird auf Plakatformat vergrössert. Dieses Plakat ist ein vergängliches Unikat.

 

 

Blick in den Ausstellungsraum

 

 

 

Blick auf den Palais Besenval von der Aarebrücke

 

Farbtafeln von Richard Tisserand

 

 

Die traditionnelle Form der Landschaftmalerei hat sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erneuert. Am spektakulärsten geschah dies wohl damals, als statt dem Abbildern der (vom Menschen gestalteten) Natur der gestalterische Eingriff in sie selber zum künstlerischen Akt wurde - in der Land Art. Die Arbeit von Richard Tisserand ist dieser im weiteren Sinne zuzuordnen und geht zugleich über sie hinaus; erstmals wird damit auch die Umgebung des Umspannwerks in dessen künstlerische Nutzung einbezogen. In einem Wiesenhang hat er eine Anzahl monochromer Tafeln aufgestellt. Doch diese Anordnung rucht nicht in sich selber, sondern erfüllt sich erst aus der Perspective und in der Wahrnehmung derjenigen, die sie betrachten. Deren Standpunkt simuliert die typische Situation eines Touristen, der seine Umgebung auf einem erhöhten Punkt durch ein Fernrohr bewundert. Hier werden sie selber zu Malern: Der Fensterrahmen bestimmt die Bildfläche, die Tafeln bieten sich als Farben der Palette dar, die sich, mit dem Fernrohr verfolgt, im Auge zu beweglichen, virtuellen Landschaften verbinden. In der Teilnahme der Betrachtenden also entsteht erst das eigentliche Kunstwerk.

Martin Kraft, in Katalog "Die fünfte Himmelsrichtung", Singen 1997

 

 

 

Ausstellungen der letzten Jahre:

 

Einzelausstellungen:

1994 Galerie Susanna Biedermann, Paris; Galerie Rainer Masset, München; 1995 Kunstraum, Kreuzlingen; 1996 Centre Culturel-Scène Nationale, Albi; 1997 Galerie Schönenberger, Krichberg (SG)

 

Gruppenausstellungen:

1994-97 MILCHwirtschaft, München, Passau, Stein AR, Hannover, Cloppenburg, Italien.

1996 Collabocosmogeografia, Meran

1997 die fünfte Himmelsrichtung, Singen; Kammgarn - Autofocus, Schaffhausen; FIAC, Galerie Gisèle Linder, Paris; OTTOs Warenposten, shed im eisenwerk, Frauenfeld; 1998 Cité Universitaire, Pavillon Suisse, Maison Le Corbusier, Paris

 

"50 ans le mural de Le Corbusier", Cité Universitaire, Pavillon Suisse, Maison Le Corbusier,Paris (Juni/Juli1998)

 

 

Tausend Miniaturen, Albi 1996